Die sechs Phasen und Ihr Fahrplan in der Unternehmensnachfolge
Wenn man sich auf die Suche nach Phasenmodellen für eine Unternehmensnachfolge macht, findet man die unterschiedlichsten Modelle mit vier bis acht Phasen. Letzten Endes ist die Anzahl der Phasen aber nicht entscheidend. Viel wichtiger ist, dass Sie keinen wichtigen Punkt in Ihrer Planung übersehen. Ich habe sechs Phasen beschrieben.

- Ihre Idee zur Übergabe oder Übernahme
Was ist Ihre Motivation? Gibt es einen konkreten Auslöser? - Standortbestimmung
Sachliche Bestandsaufnahme der aktuellen Ausgangslage. Haben Sie eine Art „Notfallkoffer“?
Haben Sie bereits eine Planung? - Ziele & Visionen
Wo genau wollen Sie in drei bis fünf Jahren sein? Wie sieht Ihr Leben dann aus? Kennen Sie die Kraft von Visionen oder halten Sie es wie unser ehemaliger Kanzler Helmut Schmidt: „Wer Visionen hat, sollte besser ins Krankenhaus“ - Art der Unternehmensnachfolge
Wissen Sie schon, welche Art der Übergabe Ihnen vorschwebt?Familieninterne Nachfolge, externe Übergabe/Übernahme oder eine betriebsinterne Übernahme? - Fahrplan aufstellen
Ein guter Fahrplan beschreibt alle notwendigen Punkte von A-Z, die berücksichtigt und umgesetzt werden müssen.
Hier verlinke ich zu dem sehr gelungenen Nachfolgefahrplan des EMF-Instituts, mit dem ich sehr gerne arbeite. - Übergabe / Übernahme
Das Ziel ist erreicht! Feiern Sie Ihre Übergabe mit allen Protagonisten.
Unsere mögliche Zusammenarbeit bei Ihrem Fahrplan
Aufgabe unserer Zusammenarbeit ist die gemeinsame, detaillierte Ausarbeitung der einzelnen Phasen. Besondere Bedeutung kommt der Visionserstellung und der Ausarbeitung eines Fahrplanes und seiner Abarbeitung zu. Jeder Schritt, den Sie vorangehen, jedes Gespräch, welches Sie führen, beeinflusst das Gesamtergebnis. Daher ist es sehr wichtig, zielorientiert dem Plan zu folgen und sich selbst bei jeder Aktion die Frage zu beantworten: „Was will ich damit bewirken?“
Es gibt viele Arbeitspakete, die ich Ihnen leider nicht abnehmen kann, aber regelmäßige Termine mit mir unterstützen Sie, am Ball zu bleiben und dem Plan konsequent zu folgen. Wenn es notwendig wird, werden wir auch den Plan dynamisch anpassen. So wie ein Segler, der seine Segel nach dem Wind einstellt, ohne von dem Kurs abzuweichen.
Ein trauriges Beispiel aus der Praxis:
Eine Unternehmensnachfolge ohne Prozessbegleitung und ohne Fahrplan.
Ein Unternehmer, der schon in zweiter Generation das Unternehmen führt, übergibt ohne große Vorbereitung und Fahrplan und ohne Prozessbegleitung seiner Tochter das Unternehmen. Die Tochter kannte sich vergleichsweise gut aus, da sie schon einige Jahre im Unternehmen mitgearbeitet hatte. Am Anfang sah alles sehr gut aus.
Nach ca. einem Jahr fing die Tochter an, das Unternehmen signifikant umzugestalten. Ihr Vater war damit sehr unzufrieden, denn er konnte weder loslassen noch die Generation seiner Tochter und deren unterschiedliche Wertesysteme verstehen oder sie akzeptieren.
Es gab Streit um die „richtige“ Art, das Unternehmen zu führen. Es ging nur noch ums Recht haben wollen und nicht um die viel wichtigere Frage, was denn für das Unternehmen das günstigste ist. Es wurden gegenseitige Vorwürfe laut, und Vater und Tochter bauten zunehmend Distanz auf. Sobald die beiden zusammen in einem Raum waren, entbrannte ein Streit. Immer häufiger über Kleinigkeiten und aus externer Sicht über unwichtige Themen. Irgendwann eskalierte die Situation im Büro der Tochter derart, dass der Vater sogar Hausverbot für sein ehemaliges Unternehmen erhielt. Schlimmer konnte es für ihn nicht mehr kommen.
Alleine mit sich und wirklich verzweifelt stellte sich der Unternehmer erst jetzt die Frage, wer er denn noch sei, wenn er nicht mehr Geschäftsführer ist?
Was mache ich jetzt mit dem Rest meines Lebens? Ich habe ja nichts anderes!
Was folgte, war für den Vater eine lange Phase einer behandlungsbedürftigen Depression.
Heute, einige Jahre später, ist das Tochter/Vater-Verhältnis deutlich besser. Man kann sich wieder treffen und miteinander reden.
Und trotzdem – Themen rund um das Unternehmen werden auch heute noch strikt vermieden.
Diese und andere mir bekannte Beispiele aus meiner Arbeit sind meine Motivation, anstehende Unternehmensnachfolgen zu unterstützen und zu begleiten.